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31.01.2011 im Theater Vorpommern  
20:30 Uhr!!!, 3/3,50 Euro Eintritt  
 
Der Kreis (Dayereh)  
Regie: Jafar Panahi, Iran/Schweiz/Italien 2000, 35mm, 90 min, OmU  
 
Frauen haben nichts falsch gemacht, außer das falsche Geschlecht zu haben, ihr Fehler besteht darin, kein Mann zu sein. Dies ist die erschreckend simple, aber realistische Message von Jafar Panahis dritten Spielfilm. Trotz erbarmungsloser Zensur werden seit einigen Jahren sozialkritische Filme im Iran produziert, nur selten erreichen sie westliche Kinos. Panahi, der den Zensurbehörden das Drehbuch nicht vorlegte, folgt dem Weg von acht Frauen in Teheran, die vergeblich versuchen, Verfolgung und Schikanen zu entkommen. Ob Polizei, Regierungsvertreter oder ganz durchschnittliche Männer - sie alle behandeln Frauen wie den letzten Dreck, weil sie es eben verdienen. Die Unterdrückung ist allgegenwärtig.  
 
 
Jafar Panahi  
Er ist einer der wichtigsten unabhängigen Filmemacher im Iran: der Regisseur Jafar Panahi. Nun wurde er am 20. Dezember 2010 zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt - wegen "Propaganda gegen das System". Das harte Urteil wirft ein bezeichnendes Licht auf die innenpolitische Lage des Landes. Konkret wird im vorgeworfen, er habe einen regimekritischen Film über die Wahlen und die anschließenden Ausschreitungen vorbereiten wollen.  
 
Der größte Erfolg für Panahi war der Gewinn des Goldenen Löwen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2000 mit dem Film „Der Kreis“. Der Film wurde im Iran verboten. Erst durch das Interesse des Filmfestivals Venedig kam das gewagte Werk ins heimische Kino. Mit dem Goldenen Löwen ehrte die Jury Jafar Panahi für sein bewegendes Drama, in dem er das politisch verordnete Schweigen über die menschenunwürdige Behandlung von Frauen im Land religiös eifernder Mullahs brach. Bei der Berlinale erhielt sein Film "Offside" 2006 den silbernen Bären.  
 
Panahi wird in Abwesenheit seinen Platz in der Wettbewerbsjury bei den 61. Internationalen Filmfestspielen von Berlin behalten. Das Festival setzte damit ein Zeichen, Panahis Freiheitskampf zu unterstützen. Außerdem soll er mit Filmvorführungen und Diskussionen unterstützt werden. In mehreren Sektionen werde jeweils ein Film von ihm gezeigt. 
 
 
 
 
 
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